Das Leben ist Veränderung – wir wollen sie alle trotzdem nicht.

Das Leben ist Veränderung – wir wollen sie alle trotzdem nicht.
Welche Schmerzpflaster Sie seitens HR anbringen können. 

Von Mag. Petra Maringer

Wer kennt das nicht: im Umfeld ändert sich etwas und wir „dürfen“ mitmachen. Entweder, weil man es selbst herbeigeführt hat oder weil etwas passiert, das man nicht beeinflussen kann und plötzlich einfach da ist. Die Pandemie hat uns allen vor Augen geführt, dass manchmal der beste Plan nicht gut genug ist und man sich unerwartet und von einem Tag auf den anderen neu ausrichten muss. Ohne Plan und ohne dem guten Gefühl, dass es richtig ist. Das flaue Gefühl im Magen kennt vermutlich jeder.

Wenn wir nun ein Unternehmen betrachten, dann gibt es da zahlreiche Protagonisten, die auf das Gelingen von Change einen erheblichen Einfluss haben. Jeder einzelne kann natürlich vor seiner eigenen Türe kehren, doch gibt es aus meiner Sicht ein paar Personen, die das Zünglein an der Waage sein können. Dazu gehört die HR-Abteilung. Sie ist der Inbegriff von Peoplebusiness. Der Spagat im Veränderungsprozess zwischen wirtschaftlichen Entscheidungen und dem Mitnehmen und dem Verträglichmachen für die Belegschaft ist oft nicht so einfach zu bewerkstelligen.

So schaffen Sie eine gute Basis für erfolgreichen Change:

Sensibel kommunizieren: Überlegen Sie sich mit dem Führungsteam gut, wie Sie die Veränderung kommunizieren. Ist es notwendig, gleich alles rauszuhauen oder ist es besser in kleinen Happen. Was könnte als Bedrohung gesehen werden und wo kann mal die Angst vorzeitig vermeiden, bevor sie riesige Wellen schlägt? Kommunizieren Sie die wichtigsten Meilensteine nicht im Schneeballsystem, sondern organisieren Sie eine Veranstaltung, in der alle dasselbe hören. Auch gehört zum Change, Teilerfolge zu kommunizieren, damit alle wissen, was bereits geschafft wurde.

Die Phasen von Change kennen: wenn man weiß, in welcher Phase des Veränderungsprozesses man sich befindet, dann fällt es einem oft leichter, Dinge einzuordnen und zu akzeptieren. Wenn man weiß, dass man im „Tal der Tränen“ landen wird, kann man sich darauf vorbereiten und man kann darauf reagieren, bevor es zu spät ist.

Sinn vermitteln: Manchmal erschließt sich der Sinn von Change-Prozessen nicht wirklich von selbst. Um Mitarbeitende für die Veränderung zu motivieren, ist das jedoch notwendig. Der Sinn muss für die jeweilige Person direkt erkennbar und fühlbar sein: Was hat das mit mir zu tun?

Menschen für Change motivieren: Personen, die bereits sehr lange im Unternehmen sind, stehen Veränderungen – oft auch aus fachlicher Sicht – sehr skeptisch gegenüber. Holen Sie auch die Widerständler mit ins Boot. Hören Sie sie an. Entweder gibt es tatsächlich fachliche Bedenken oder es kommen Ängste zutage. In beiden Fällen ist das Anhören ein Win-Win und Sie können handeln. Sobald man im Gespräch ist, hat man wieder eine Basis.

Verhalten beobachten und interpretieren: sich selbst und das Verhalten der anderen zu kennen, entscheidet über Erfolg oder Niederlage im Change. Wenn ich mit den Mitarbeitenden rede, was sagt mein Körper? Ist meine Körpersprache überzeugend oder zucke ich dauern mit den Schultern? Schaue ich zu Boden? Bringe ich selbst glaubhaft rüber, was ich vermitteln möchte? Schlurfen meine Mitarbeitenden nur mehr gebückt durch die Gänge und reden nichts mehr? Oder wird hintenrum getuschelt und geheime Pläne geschmiedet? Wer sind die Stimmungsmacher*innen? Bei wem sind die Ängste besonders groß?

Seien Sie in der HR-Abteilung die vertraute Person, die Veränderung gemeinsam mit der Belegschaft positiv mit auf den Weg bringt, die Führungskräfte dabei unterstützen und beraten. Sie liefern Personal-Informationen, sind aber auch mal der Weinstein. Als Schnittstelle haben Sie eine der wesentlichsten Funktonen inne. Das bringt Verantwortung mit sich, ist aber auf der anderen Seite eine großartig bunte Rolle.


„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“

Veränderung ist unausweichlich, aber der Umgang damit kann entscheidend verbessert werden.  Lernen Sie, wie Sie Veränderungen sensibel kommunizieren, die Phasen des Wandels verstehen, den Sinn von Veränderungen vermitteln und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivieren können.

Erfahren Sie mehr über die effektive Gestaltung von Change-Prozessen und wie Sie als HR-Abteilung Ihre Schlüsselrolle optimal nutzen können. Lassen Sie uns den Wind gemeinsam nutzen!

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